Montag, 11. Juli 2016

Naturnaher Garten: Mitbewohner


Schaut mal, was für einen süßen Mitbewohner wir haben. Direkt neben der Schuppentür hat eine Amsel im Efeu ein Nest gebaut und brütet. Obwohl wir uns gestern mehrmals genähert haben, weil wir den Schuppen betreten mussten, hat sie sich nicht stören lassen, sondern uns nur ganz ruhig angeschaut. Hoffen wir, dass sie ihre Jungen durchbringt, denn in der Kolonie treiben so einige Räuber wie Katzen, Füchse und Waschbären ihr Unwesen. Ein naturnaher Garten kann kleinen Tieren Schutz und Nahrung bieten.

Amseln sind noch recht junge Kulturfolger. Das heißt, sie siedeln sich dort an, wo Menschen in die Natur eingegriffen haben: in Städten, Gärten, Parks, auf Äckern usw. Im Gegensatz zu vielen anderen Arten ist dieses Verhalten bei der Amsel allerdings erst seit etwa 200 Jahren zu beobachten. Zuvor kannte man sie nur als scheue Waldvögel. Auch heute leben Amseln noch in Wäldern, doch die Siedlungsdichte ist in Ortschaften wesentlich höher. Offensichtlich ist die Nahrungssuche im Schatten des Menschen für Amseln einträglicher und der Lebensraum etwas geschützter als in freier Wildbahn. Gerade in Kleingärten wird viel für den Artenschutz getan. Ein möglichst naturnaher Garten unterstützt die kleinen Tierchen: Hecke und Rankpflanzen statt kahler Zäune, Teich statt Swimming Pool, blühende Beete statt platter Rasenflächen: Dafür gibt es ein "Daumen Hoch".

Naturnaher Garten: Immerblühende Beete, Nist- und Schutzräume


Wir versuchen in unserem Garten der Tierwelt einen Lebensraum zu bieten und einen kleinen Beitrag zum Schutz der Natur zu leisten. In Steingarten und Kräuterspirale sehen wir die Mäuschen huschen. Am Sprudelstein unseres Teichs baden und trinken verschiedene Vögel. Im Vogelfutterhaus gibt es im Winter Hilfe bei der Überwinterung. Die Insektenhotels dienen verschiedenen Kleinstlebewesen als Nistplatz. Wichtig ist es uns, ein Gleichgewicht herzustellen. Neben der Bereitstellung von Schutz- und Nistplätzen spielt vor allem die Bepflanzung eine Rolle. Vögel nutzen gerne Hecken und begrünte Fassaden, um ihre Nester zu bauen. Schneidet Eure Hecken daher lieber im Winterhalbjahr oder kontrolliert gut, ob ein Nest darin versteckt ist, bevor Ihr die Heckenschere bemüht. Immerblühende, vielfältige Beete mit vorwiegend ungefüllten Blüten füttern Bienen, Schmetterlinge und eine Vielzahl anderer Insekten. Momentan feiern die Hummeln in unserem Lavendel eine Party. Der weitgehende Verzicht auf mineralische Dünger und vor allem toxische Substanzen wie Pestizide ist eine gute Tat, die die Tierwelt im Garten schont.

Weiterführende Links zum Thema Tierschutz im Garten




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