Das fensterlose Mini-Badezimmer ist in unserer ansonsten toll geschnittenen Zwei-Zimmer-Wohnung mit ihrem Panoramablick über Berlin ein kleiner Wermutstropfen. So ein Fenster, das Licht und Luft in den Feuchtraum bringt, wäre schon was und würde auch das Fotografieren etwas erleichtern. Auch die kleinformatigen Fliesen sind nicht mehr ganz up to date, aber immerhin weiß und damit zumindest farblich zeitlos. Ganz ehrlich: Ich mag unser Bad trotzdem, aber ich weigere mich entschieden, auf den Zug aufzuspringen und es als "Wellness-Oase" zu bezeichnen. Dieses Konzept verkommt langsam, aber sicher zum Klischee, wenn Ihr mich fragt.
Praktischen Stauraum muss ein Badezimmer bieten, die Einrichtung zweckmäßig sein. Und: Wunder oh Wunder - mit etwas vorausschauender Planung passt auch in unser kleines Badezimmer alles locker hinein, was wir so brauchen. Man denke einfach in die Höhe. Schränke kann man durchaus bis an die Decke anbringen.
Bei aller Zweckmäßigkeit darf die Ästhetik aber auch eine Rolle spielen (für mich sowieso bei allem ein wichtiger Aspekt). In unserem Haus aus den 70er Jahren gibt es ständig Wasserschäden. Deswegen musste unser alter Leuchtturm-Wandaufkleber dran glauben. Statt Trübsal zu blasen, nahm ich die notwendigen Renovierungsarbeiten zum Anlass, mal wieder etwas umzugestalten. In der geringen Größe unseres Badezimmers liegt auch eine Chance: Hier kann ich auch einmal mit ganz anderen Stilen experimentieren, die ich in den großen Räumen nicht so toll fände. Kurzerhand habe ich die Wände oberhalb des Fliesenspiegels auch in Knallgelb gestrichen. Ein paar neue Acrylbilder im Pop-Art-Stil gemalt, einen Dr.-Who-Duschvorhang gekauft und schon hatten wir ein ganz neues Bad! Zugegebenermaßen ist es ein wenig verrückt, vielleicht sogar trashig, aber was ich daran mag: Man hat immer etwas zu lachen und seid mal ganz ehrlich: Wir lachen doch alle viel zu wenig, oder?
Kreativ, sehr ansprechend; dieser Einfallsreichtum ist bewundernswert.
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