Mittwoch, 5. April 2017

Kartoffelturm anlegen: Frühling im Gemüsegarten

Kartoffelturm anlegenKartoffelturm anlegen

Der Gemüsegarten leuchtet in Gelb in der Sonne. Im Hintergrund erblühen die Forsythien und zwischen den Hochbeeten die Narzissen in österlicher Pracht. Zeit für neue Projekte! Die Hochbeete, das Gewächshaus und die Pflanzsteine sind weitgehend bestückt. Am letzten Wochenende haben wir nun noch zwei Kartoffeltürme gebaut. Einen Kartoffelturm anlegen, das bedeutet - wie so oft bei mir - platzeffizientes, vertikales Gärtnern auf minimaler Fläche.

Kartoffelturm anlegen: So gelingt es Euch


Unsere beiden Türme seht Ihr auf den Fotos im Hintergrund. Sie sind etwa 80 cm hoch und betragen knapp einen Meter im Durchmesser. Der Durchmesser hängt von Eurem Platzangebot ab, ich würde jedoch keinen Kartoffelturm anlegen, der kleiner als 60 cm ist. Die maximale Höhe ist mit 80 cm auch schon ausgereizt. Der Turm besteht aus einer Schilfrohrmatte, die mit Schnur und Draht an Pflanzstäben befestigt ist. Die Grundfläche hebt Ihr maximal 20 cm aus. Für eine schöne runde Form baut Ihr Euch einfach einen Zirkel, indem Ihr einen Stab in die Mitte des Kreises steckt. Am Stab ist eine Schnur befestigt, an deren Ende der Spaten hängt (so wie wir es bei der Anlage unseres runden Steinhochbeets gemacht haben). Auf die Grundfläche legt Ihr als Schutz gegen Wühlmäuse ein engmaschiges Gitter. Dann Stäbe und Matte befestigen und den Turm befüllen. Zunächst legt Ihr den Boden mit etwas Stroh aus. Es folgt eine Schicht aus Gartenerde (hierfür nehmt Ihr gleich den Erdaushub) und Kompost - denkt daran: Kartoffeln sind Starkzehrer. Die Setzkartoffeln legt Ihr kreisförmig an den Innenrand des Turms. Mit Erde bedecken, gießen, fertig. Nun wartet Ihr, bis die Kartoffeln wachsen. Ihr könnt die Schilfrohrmatte noch mit ein paar Löchern versehen, damit die Kartoffeln noch mehr Licht bekommen. Wenn die Kartoffelpflanzen etwa 15 cm aus der Erde ragen, schaufelt Ihr wieder Erde und Kompost darauf, lasst sie erneut 15 cm herauswachsen und so weiter. Die Pflanze strebt immer dem Licht entgegen und wächst dabei auch an den Seiten durch die Lücken der Schilfrohrmatte. Unter der Erde bildet die Pflanze immer neue Knollen aus.

Habt Ihr den Kartoffelturm komplett befüllt, wartet Ihr, bis die oberirdischen Pflanzenteile braun werden. Ist das Kartoffelkraut verwelkt, ist die Zeit für die Ernte gekommen. Ihr entfernt die Schilfmatte und sammelt sämtliche Kartoffeln aus der Erde. Mal sehen, wie hoch der Ertrag ausfällt.


Im Netz kursiert auch noch eine andere Variante, nach der man den Kartoffelturm anlegen soll, indem man den Turm gleich von Anfang an mit Erde füllt und dabei alle 15 cm eine neue Schicht Pflanzkartoffeln hineinlegt. Diese Variante halte ich aber für Quatsch, denn dabei wachsen nur die Kartoffeln in den oberen Schichten zu Pflanzen heran. Wenn Ihr eine Kartoffel 80 cm unter der Erde eingrabt, wächst daraus ja auch nix.

Und sonst so im Gemüsegarten


Hochbeete mit ErdbeerenNarzissen im Gemüsegarten

Zwischen den neuen Weidenhochbeeten wachsen zahlreiche Frühlingsblumen. Neben den Narzissen, die zurzeit wunderschön blühen, stehen schon die ersten Tulpen in den Startlöchern. Schließlich brauchen die Bienchen, die sich um das Gemüse kümmern sollen, auch etwas Futter. Die Forsythienhecke liefert da leider keine wertvolle Nahrung - sie wird von den Bienen verschmäht. Ich mag Forsythien dennoch sehr, weil sie die erste richtige Farbe in das neue Gartenjahr bringen. Wenn die Forsythie abgeblüht ist, schneiden wir sie und säen dann eine Bienenweide, die die Zwiebelblumen ab Mai/Juni ablöst.

In zwei der großen Hochbeete wachsen nun Erdbeerpflanzen: Mieze Schindler, Jubilee und Hummi's Sengana teilen sich hier mit einigen Monatserdbeeren die Fläche von etwa 3 Quadratmetern. Einige Erdbeeren habe ich selbst durch Ableger vermehrt, die anderen habe ich hinzugekauft. Hoffen wir, dass sie diesmal durch die Pflanzung im Hochbeet besser gegen Schneckenfraß geschützt sind. Zwischen den Pflanzen wächst Knoblauch. Das Lauchgewächs verträgt sich in Mischkultur nämlich hervorragend mit Erdbeeren.

5 Kommentare:

  1. Hallo,

    bei der zweiten Variante sollen die Kartoffeln ringförmig am Rand angeordnet werden. Die Pflanzen wachsen dann an der Seite des Turms heraus.

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    1. Dann muss aber seitlich auch wirklich viel Licht rankommen. Denkbar bei einer Variante aus Drahtgitter mit großen Maschen. Teilweise wird empfohlen, das in einem seitlich geschlossenen Behältnis so zu machen. Ich bin da ja sehr skeptisch...

      LG Jessica

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  2. Geschlossenes Behältnis wird natürlich nicht funktionieren. Ich werde dieses Jahr einmal gerolltes Estrichgitter mit Stroh probieren. Time will tell ... ;-)

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  3. Ich probiere dieses Jahr das erste mal Kartoffeln in so einem Potato-Pot auf dem Balkon zu ziehen. Bin sehr gespannt, ob es denn klappt... Wahrscheinlich kriege ich bei 5 Pflanzkartoffeln hinterher ein Abendessen für 2 raus ;-)
    Liebe Grüße und eine reiche Kartoffelernte Dir!
    https://www.hauptstadtgarten.de

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    1. Ja, da dürfen wir ja gespannt sein und können am Ende der Saison mal die Erträge (in Relation zur Gefäßgröße) vergleichen. Der große Kartoffelturmtest. :-D

      Auch Dir eine reiche Ernte!
      LG Jessica

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