Ich wohne so gern am Rande von Berlin. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sind wir schnell in der Innenstadt. Und direkt vor unserer Tür wartet die Natur. Der Mauerradweg auf der Grenze zwischen Berlin und Brandenburg ist in eine grüne Umgebung eingebettet. Teilweise handelt es sich um gesicherte Ersatzgrünflächen, die als Ausgleich für den Flughafen und die Autobahn geschaffen wurden. Wir haben das Glück, dass wir im Süden von Neukölln an genau solch einer grünen Oase wohnen. Das freut besonders unseren Frodo, denn der Park ist sein Gassiparadies und das rund ums ganze Jahr. Jetzt im Juli ist es besonders herrlich, denn die Blüten zahlreicher Wildblumen erfreuen Auge und Herz. Am letzten Sonntag waren wir einmal nicht im Garten und nutzten das Intermezzo zwischen den regnerischen Tagen, indem wir einen langen Spaziergang unternahmen. Während Frodo fröhlich die Feldwege entlang sprintete und neue Freundschaften schloss, schwelgten wir im Meer aus einheimischen Wildkräutern: Kamille, Mohn, Echtes Labkraut, Karthäusernelken, Disteln, weiße und gelbe Schafgarbe, Mohn, Bibernelle, Baldrian, Flockenblumen und viele Blüten, die wir gar nicht zuordnen konnten, säumten unseren Weg.
Viele einheimische Wildpflanzen gelten als bedrohte Arten. Die
Vernichtung von Grünflächen in der Stadt und die Versiegelung von Böden,
wuchernde importierte Pflanzen (Neophyten), die einheimische Arten
verdrängen, und eine falsche Landschaftspflege bedrohen nicht nur unsere
Wildblumen, sondern in der Folge auch Bienen und andere Insekten. Nicht
von ungefähr vermeldeten Imker in diesem Jahr wieder ein dramatisches
Bienensterben - auch in Berlin. Deswegen unterschrieb Staatssekretär für
Umwelt und Klimaschutz Stefan Tidow gemeinsam mit Oliver
Schruoffenegger, Stadtrat des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf, und
Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen
Wildtierstiftung, im Mai einen Kooperationsvertrag zum Schutz der
Bienen. Um den Tierchen zu helfen, sollen unter anderem
bienenfreundliche Pflanzen im Stadtraum angesät werden. Hoffen wir, dass
andere diesem Beispiel folgen.
Willst Du einheimische Wildpflanzen schützen, nimm doch am Projekt Urbanität & Vielfalt
teil, das zurzeit auf dem Gelände der IGA Berlin durchgeführt wird.
Damit kannst Du helfen, 30 gefährdete Wildarten zu vermehren und wieder
zu verbreiten (lies dazu auch meinen Artikel über die IGA im Juni).

Hallo Jessica,
AntwortenLöschenwow, so eine schöne Blumenwiese! Den Aspekt kannte ich noch nicht von Berlin. Färberkamille und Echtes Labkraut sieht man hier nicht so oft, da habt ihr was Besonderes.
VG
Elke
Liebe Elke,
Löschendie Blumen wurden vor ein paar Jahren, als das Gelände geschaffen wurde, mal gesät und gesetzt. Und jetzt blühen sie jeden Sommer so herrlich.
LG Jessica