Freitag, 17. Juli 2015

DIY: Vogelhaus mit Dachbegrünung

In den letzten zwei Jahren haben wir fast das gesamte Mobiliar unserer Wohnung gegen Echtholzmöbel ausgetauscht. Da keiner von uns Krösus ist, haben wir fast alles selbst designt oder zumindest aufgehübscht. Da fällt dann allerdings so einiges an Holzresten an. Was macht man nun damit? 

Da ich schon immer ein Vogelfutterhaus mit Dachbegrünung in diesem (*klick*) Stil haben wollte, habe ich beschlossen, eins zu bauen. Die Ausgangsmaterialien bildeten nur Holzleisten in verschiedenen Breiten, Stärken und Längen sowie Äste vom gefällten Apfelbaum unseres Nachbarn. 



Und so geht es:

Das Grundgerüst bilden im Prinzip vier Platten, die ich aus einzelnen Latten zusammengezimmert habe: eine Bodenplatte, eine parallel darüber liegende Platte, die das Dach hält, und zwei Dachplatten. 

Der Boden und die parallele Platte darüber sollten etwa den gleichen Flächeninhalt haben. Ich habe hier unterschiedliche Latten genommen und jeweils auf 30 cm Länge abgesägt. Die Breite der beiden Platten beträgt in meinem Fall etwa 34 cm, aber je nach Materialverfügbarkeit und Gegebenheiten ist die Größe natürlich variabel. Pro Platte solltet Ihr Holzlatten gleicher Stärke verwenden. Die Latten werden dann mit zwei weiteren Holzleisten, die quer darüber gelegt werden, verbunden. Wichtig ist es, dass Ihr die Querleisten später mit jeder einzelnen Holzlatte verschraubt.

  

Ich habe extra viele Fotos während des Baus gemacht. Leider ist unsere SD-Karte zwischenzeitlich über den Jordan gegangen. Daher gibt es nur Fotos vom Anfang und vom Ende des Prozesses und einen stümperhaften Paint-Bauplan für Euch:

Die Bodenplatte und die Platte darüber werden mit vier dicken, gleich hohen Ästen verbunden, die die Säulen des Futterhauses bilden. Die Äste müssen so abgesägt werden, dass es jeweils zwei parallele Flächen gibt. Ihr verschraubt dann die Bodenplatte von unten und die obere Platte von oben mit den Ästen. Die Löcher müsst Ihr leider mit dem Holzbohrer vorbohren.

Nun die Dachplatten: Das Satteldach sollte nicht zu steil werden, werden, wenn Ihr es später begrünen wollt. Ich habe mich für einen Winkel von 135° entschieden. Das heißt, den Leisten der einen Dachplatte verpasst Ihr eine 45°-Gehrung (+ 90° = 135°) mit der Gehrungssäge. Die Mindestlänge der Holzlatten für die Dachplatten könnt Ihr ganz einfach berechnen. Das Dreieck, das die obere horizontale Platte und die beiden Dachplatten bilden, weist vier bekannte Größen auf: Wir kennen die Winkel (135° und zweimal 22,5°) und die untere Seite (34 cm). Dadurch ergibt sich eine Länge von 18,5 cm für die Dachplatten. Da die Platten aber über den unteren Teil hinüberragen sollen, wählt Ihr eine entsprechend längere Länge (hier: 27 cm). Dann die beiden Platten miteinander verschrauben und Teichfolie darüber spannen. Auf der unteren Seite des Dachs könnt Ihr die Teichfolie mit dem Tacker befestigen. Dann das Dach auf die obere horizontale Platte setzen und ebenfalls zur Sicherheit festschrauben (hält aber auch so). Und schon steht die Grundkonstruktion! Ich habe dann alle Kanten der Platten noch mit Ästen verziert.  Äste auf die richtige Länge zugesägt und rangeschraubt. Die Kanten der Dachplatten brauchten sogar jeweils zwei Äste, damit die Erde später nicht herunterfällt. Ihr solltet hier darauf achten, dass ein paar Lücken entstehen, damit das Regenwasser später gut abfließen kann. Da die Äste aber sehr unregelmäßig sind, entstehen die Lücken eigentlich ganz von allein. Für die Füllung des Zwischenraums unter dem Dach könnt Ihr einfach eine Bambussichtschutzmatte zerschneiden. So habt Ihr oben unter dem Dach sogar noch ein kleines Insektenhotel integriert. Wenn sich hier ein paar Insekten ansiedeln, bekommen die Vögel diese natürlich auf dem Silbertablett serviert.

Vor dem Verschrauben habe ich übrigens sämtliche Holzlatten mit einer dunklen Schutzlasur gestrichen.

Nun kommt bloß noch der spaßige Teil: Blumenerde auf das Dach geben, etwas andrücken und Hauswurze darauf verteilen. Ich haber hier schon einmal davon berichtet, wie großartig und anpassungsfähig Hauswurze sind. Sie kommen mit einem Minimum an Erde aus und eignen sich für die Dachbegrünung darum ideal. Wenn Ihr die Hauswurze aus dem gekauften Topf nehmt, braucht Ihr nicht zimperlich zu sein. Ihr könnt die Wurzeln einfach auseinanderziehen. Lücken zwischen den Hauswurzen mit Kieselsteinen besetzen und fertig ist das nigelnagelneue Vogelfutterhaus! In den ersten Tagen solltet Ihr täglich gießen. Später reicht den Hauswurzen das Regenwasser.


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