Dienstag, 2. August 2016

Emsiges Summen, fleißiges Flattern


Eines der vielen spannenden Dinge bei einem Garten ist: Man baut eine ganz neue Beziehung zu allem auf, was krabbelt, kriecht und flattert. Bin ich als Stadtkind vor Jahren noch kreischend auf den Stuhl geklettert, wenn eine Spinne sich in mein Zimmer verirrt hatte, freue ich mich heute über die freundliche Mithilfe im Garten. Spinnennetze im Garten und an der Terrasse lasse ich, wo sie sind, wenn sie nicht gerade einen Durchgang versperren. Für eine Gärtnerin gibt es keine schönere Bestätigung als das laute Summen, Brummen und Zirpen in den Beeten:

Schmetterling auf BuddlejaSchmetterling auf Buddleja
Schmetterling auf BuddlejaSchmetterling auf Buddleja
Biene im HibiskusBiene im Hibiskus
Schwebfliege auf BuddlejaSchwebfliege auf Buddleja

Aufgrund des großflächigen Einsatzes von Pestiziden in der Landwirtschaft und durch weitere Faktoren geht die Artenvielfalt an Insekten und die Anzahl der Individuen pro Art dramatisch zurück. Bis zu 80 % weniger Schmetterlinge, Bienen und Schwebfliegen als noch vor 15 Jahren wurden in aktuellen Studien gezählt. Der gesamte Öko-Kreislauf gerät in Gefahr. Blumen werden nicht mehr bestäubt und können sich in der Folge nicht vermehren. Gleichzeitig können einige Pflanzenschädlinge davon profitieren, wenn die Fressfeinde sterben. Fehlen die Insekten als Nahrungsgrundlage, nimmt auch die Artenvielfalt an Vögeln immer weiter ab.

Umso schöner, wenn wir mit unserem Garten einen Beitrag dazu leisten können, dem Insektensterben entgegenzuwirken. Unser Anteil daran mag verschwindend gering sein, aber die Gesamtheit der Kleingärtner vermag durchaus etwas zu bewirken.

Wollt Ihr Euren Garten insektenfreundlich gestalten, könnt Ihr zum Beispiel Überwinterungs- und Nistplätze zur Verfügung stellen. Über ein Insektenhotel, selbst über ein ganz kleines wie diese Bambusröhrchen unter dem Dach des Vogelfutterhauses, freuen sich viele Tiere. Wie Ihr seht, sind einige der Röhrchen auch tatsächlich befüllt und bewohnt. Darüber hinaus kann ich nur immer wiederholen: Tauscht Zaun, Rasen und Swimmingpool ein gegen Hecken, immerblühende, vielfältige Beete und Wildblumenwiesen. Dann summt und brummt es bei Euch auch so schön wie bei uns.



2 Kommentare:

  1. Das ist in der Tat fatal, dass es so wenige Flieger in den Gärten gibt, mir ist das auch schon aufgefallen, aber ich schrieb es auf das komische Jahr zu. Ich mußte sofort lächeln, als ich deine Schmetterlingssträucher sah!

    Sigrun

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  2. Hallo Jessi,
    tolle Bilder zeigst Du aus Deinem Garten. Ich finde ja das Bilder von Blüten durch ein sich tummelndes Insekt noch mal deutlich gewinnen.

    Vor ein paar Wochen hat mir übrigens ein Imker bei uns aus der Gegend (sehr ländliche, landwirtschaftlich geprägte Region) erzählt, dass er einen Großteil seiner Bienenstöcke nach Berlin bringen würde. Die Bienen finden dort eine wesentlich üppigere und abwechslungsreichere Tracht als bei uns auf dem Land mit dem großen Anteil an Nutzpflanzen. Ihr "Stadtgärtner" leistet also ganz definitiv einen Anteil an der Arterhaltung!

    Viele Grüße aus dem Wendland
    Silke

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