Mittwoch, 27. April 2016

Feengärten - Miniatur Steingärten im Topf

FeengartenFeengarten

Aus dem englischsprachigen Raum kommt ein Trend, der auch bei uns immer mehr Wurzeln schlägt: Feengärten. Im Miniatur-Format gestaltete Landschaften bilden einen Garten im Kleinen ab. Wer sich seine kindliche Fantasie erhalten hat, der stellt sich vor, wie sich nachts, wenn alles schläft, kleine Elfenwesen aus ihren Verstecken wagen und ihre Gärten bevölkern. Ihre im Mondlicht glitzernden Flügel hat nie ein Menschenauge erblickt. Und wenn sich doch einmal ein Kind hinausschleicht, um einen verbotenen Blick zu erhaschen, sind sie einen Wimpernschlag später auch schon verschwunden. Verwaist liegen die Gärten wieder da, sobald der erste Sonnenstrahl den Horizont streift.

Kleine Steingärten machen sich wunderbar als Miniatur-Gärten im Tontopf. Denn Sempervivien und andere Steingartenpflanzen lassen sich gut teilen und die Rosetten auch einzeln in den Kübel pflanzen. Wie kleine Büsche sehen solche Hauswurz-Rosetten in Feengärten aus. Ich mag die Gärten im Miniatur-Format, weil sie die Fantasie anregen und Garten und Balkonen einen gewissen Zauber verleihen. Feengärten im Beet oder Topf eignen sich auch toll dazu, mit Kindern zu basteln und zu gärtnern.

Feengärten gestalten - so geht es


Auf unserem Balkon haben wir schon vor einigen Jahren einen kleinen Steingarten im Balkonkasten angelegt. Im Garten habe ich Tontöpfe über Tontöpfe gefunden, die nach einer Verwendung schrieen. Ich will nicht jedes Jahr aufs Neue viel Geld für einjährige Kübelpflanzen ausgeben. Deswegen habe ich winterhart gepflanzt und mir ein paar kleine Feengärten und Steingärten angelegt. Sempervivien und Seden sind sehr genügsam und überstehen noch jede Hitze- oder Kältewelle. Was sie allerdings nicht gut vertragen, ist Staunässe, daher solltet Ihr die Töpfe gut vorbereiten.

Zum Gestalten von Feengärten eignen sich im Winter gesprungene und zu Bruch gegangene Tontöpfe besonders gut. Daher werft sie nicht gleich auf den Müll, wenn Euch solch ein Missgeschick passiert. Ob der Topf nun heil ist oder nicht - die Vorbereitung ist die gleiche.

Sempervivien mögen es gut durchlässig und nährstoffarm. Gebt darum zunächst eine Schicht Blähton in den Topf. Damit weder die Kügelchen durch das Abflussloch des Tontopfs purzeln noch das Substrat in die Blähtonschicht rieselt, legt Ihr darüber und darunter je ein Stück wasserdurchlässiges Gartenvlies. Dann füllt Ihr den verbleibenden Topfinhalt zur Hälfte mit normaler Blumenerde und zur Hälfte mit Sand. Beides gut mit den Händen durchmischen und anschließend bepflanzen und angießen. Auf den freibleibenden Flächen verteilt Ihr Kalksteinsplitt.

Steingarten im TopfSteingarten im TopfSteingarten im TopfSteingarten im Topf
Steingarten im TopfSteingarten im TopfSteingarten im TopfSteingarten im Topf

Die Rosetten der Sempervivien könnt Ihr bedenkenlos voneinander trennen. Bepflanzt die Töpfe nicht zu eng, denn der Kontrast ist effektvoller, wenn sich die grünen Pflanzen in Euren Feengärten gegen die hellen Steine absetzen.

Um Feengärten in zerbrochenenen Töpfen zu gestalten, setzt Ihr eine große Scherbe diagonal ein, um eine höhere Ebene zu schaffen und füllt den entstehenden Raum mit Erde auf. Eine niedliche Treppe führt nach oben. Dazu nehmt ein paar kleinere Tonscherben zur Hand und schafft so Terrassen oder Stufen, die ihr jeweils mit winzigen Hauswurzrosetten bepflanzt. Kleine Möbel, Gartentische oder Rosenbögen könnt Ihr entweder kaufen oder selbst basteln. Für den Rosenbogen und die Gartenbank habe ich zum Beispiel ganz simpel Ästchen mit Draht zusammengebunden und mir alles so hingebogen, wie ich es haben wollte.


Wer es gern professioneller mag und einen 3D-Drucker zur Verfügung hat, kann sich das Zubehör natürlich auch drucken. Doch eigentlich ist das nicht notwendig, denn geeignetes Material liegt überall herum: Wie Ihr Draht, Äste, Eicheln, Korken und Kronkorken, Fingerhüte oder Eisstiele aus Holz zu Türen, Zäunen, Stühlen, Tischen, Rosenbögen, Blumenkübeln und anderen kleinen Accessoires verbastelt, habe ich für Euch auf meiner Pinterest-Inspirationswand zusammengestellt. Es gibt neben Sukkulenten auch andere Pflanzen, die Ihr für Feengärten verwenden könnt. Auch dazu findet Ihr Ideen auf der Pinnwand.

Kitschig sind Feengärten natürlich immer, aber man kann durch die Gestaltung mit Naturmaterialien durchaus eine etwas rustikalere Optik erzielen, wie ich sie auch bevorzuge. Figuren setze ich persönlich nicht in die Töpfe. So bleibt der Fantasie überlassen, ob Eure Miniatur-Steingärten nachts heimlich von Elfen und Feen besucht werden, die sich während des Tages nicht heraustrauen. 

Weiterführende Links und Bücherempfehlungen zu Feengärten:


  • Viele tolle Anregungen für Feengärten und putzige selbst gebastelte Einrichtungsgegenstände findet Ihr auf meiner Pinterest-Inspirationswand
  • Buchempfehlung: Fiona McDonald (2014): Fairy Gardening 101. How to Design, Plant, Grow, and Create over 25 Miniature Gardens.
  • Buchempfehlung: Janit Calvo (2015): Gärtnern im Kleinformat. Die eigene lebendige Miniaturwelt erschaffen.


1 Kommentar:

  1. Das ist eine schöne Idee, die ich mal mit den Kleinen aufgreifen kann.

    Sigrun

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