Montag, 14. März 2016

Alles rund ums Hochbeet I: bauen und gestalten


Hochbeete liegen im Trend. Macht aber nichts. Es gibt tatsächlich gute Gründe, ein Hochbeet zu bauen. Vor allem schont es den Rücken. Ab einer Höhe von ca. 80 cm arbeitet der Gärtner aufrecht und schmerzfrei. Das Hochbeet erschwert Schädlingen den Zugang zum leckeren Gemüse und Ihr könnt größeren Einfluss auf die Bodenqualität nehmen. Außerdem erwärmt sich die Erde im Hochbeet früher. Dadurch könnt Ihr auch früher ernten.

Wir bauen momentan auch gerade mehrere Hochbeete aus Holz, wie Ihr bestimmt meiner Projektliste für 2016 entnommen habt. Fotos folgen bald, wir sind nämlich so gut wie fertig. Vor dem Bauen des Hochbeets steht allerdings die Recherche. Ihr müsst Entscheidungen hinsichtlich der Gestaltung, des Materials, der Größe und des Standorts treffen. 

Was wächst im Hochbeet?


Einfache Frage, einfache Antwort: alles. Hochbeete werden besonders häufig für den Anbau von Nutzpflanzen verwendet, da die angenehme Arbeitshöhe den Zugang zum pflegeintensiven Gemüse erleichtert. Aber auch Zierpflanzen können in erhöhten Beeten sehr schön aussehen. Baut Ihr mehrere oder großflächige Hochbeete, bekommt die Ästhetik im Garten durch die Höhenunterschiede eine besondere Spannung. Je nachdem, für welche Pflanzen Ihr ein Hochbeet bauen wollt, unterscheidet sich natürlich die Befüllung. Gemüse wächst am besten in spezieller Gemüseerde oder Kompost. Zierpflanzen bekommen Blumenerde. Viele Kräuter mögen einen durchlässigen, mit Sand abgemagerten Boden.

Hochbeet bauen: Standort und Größe


Der ideale Standort für das Hochbeet hängt natürlich davon ab, was Ihr darin anbauen wollt. Gemüse ist in der Regel äußerst sonnenhungrig, daher solltet Ihr den sonnigsten Standort im Garten oder Hof dafür auswählen. Damit alle Pflanzen gleichmäßig mit Licht versorgt werden, sollte die lange Seite des Beets nach Süden liegen. Wie wir alle wissen, ist das in der Realität nicht immer möglich. Gemüse sollte täglich aber mindestens sechs Stunden Sonne abbekommen.

Wichtig ist, dass Ihr alle Pflanzen im Hochbeet gut erreichen könnt. Ihr solltet das Hochbeet also nicht breiter als ungefähr 1,20 m bauen - je nach Eurer Größe und Armlänge. Diese Breite gilt dann, wenn das Hochbeet von beiden langen Seiten zugänglich ist. Wird das Hochbeet hinten zum Beispiel durch eine Wand oder einen Zaun begrenzt und Ihr könnt nur von einer Seite darauf zugreifen, sollte es höchstens 60 cm breit sein.

Aus welchem Material wollt Ihr das Hochbeet bauen? Gestaltungsmöglichkeiten


Wenn Ihr ein Hochbeet bauen wollt, müsst Ihr vor allem eine Entscheidung über das Material und die Bauweise treffen. Neben dem praktischen Nutzen ist das Hochbeet auch ein Gestaltungselement, das die Ästhetik Eures Gartens maßgeblich prägt. Außerdem unterscheiden sich die Haltbarkeit, Kosten und der Arbeitsaufwand beträchtlich, je nachdem, für welches Material Ihr Euch entscheidet. Hochbeete lassen sich aus vielen verschiedenen Materialien bauen, zum Beispiel Holz, Naturstein, Ziegel, Weide oder auch Beton. Sogar in Kisten könnt Ihr Gemüse anbauen. Im Folgenden findet Ihr einige Gestaltungsbeispiele. Noch schönere Bilder und Ideen findet Ihr auf meiner Hochbeet-Inspirationspinnwand bei Pinterest.


Hochbeet bauen aus HolzHochbeet aus Naturstein: Trockenmauer
Hochbeet aus Weide bauenHochbeet aus Metall
Hochbeet gemauertHochbeet bauen aus Pflanzsteinen

Hochbeet bauen: Vor- und Nachteile der Materialien


Hochbeet aus Holz (Bild: Fotograf: Yu + Mi; Quelle: Flickr. Creative Commons Lizenz)

+  Ein Hochbeet aus Holz zu bauen, lässt sich relativ einfach selbst realisieren.
+  Natürliche Wirkung
+  Relativ kostengünstige Lösung bei Selbstbau
-  Pflegeaufwand: Die Beete sollten jährlich von außen mit einem ungiftigen Holzschutz behandelt werden.
-  Trotzdem ist die Haltbarkeit eingeschränkt. Auch wenn Ihr das Hochbeet innen mit Folie ausgekleidet, um Erdkontakt zu vermeiden, hält es nicht ewig. Nach einigen Jahren müsst Ihr es ersetzen.
-  Im Handel werden häufig Fertigbausätze aus Holz angeboten. Diese sind aber mit 300 Euro aufwärts für einen kleinen Hochbeetkasten sehr teuer.

Hochbeet aus Naturstein: Trockenmauer

+  Optisch ganz besonders schön und natürlich
+  Kein Mörtel erforderlich
+  Kann bis 50 cm Höhe ohne Neigung gebaut werden
+  Sehr langlebiges Material

-  Kosten: Naturstein ist in der Regel sehr teuer
-  Hoher baulicher Aufwand: Die Arbeit mit großen Steinen kostet viel körperliche Kraft. Der Trockenmauerbau ist baulich anspruchsvoll und erfordert einiges an Geschick
-  Trockenmauern, die höher als 50 cm sind, müssen mit einer leichten Innenneigung gebaut werden. Das kostet Beetfläche und erschwert den Zugriff auf die Pflanzen.

Hochbeet aus Weide (Bild: Fotograf: Klasse im Garten; Quelle: Flickr. Creative Commons Lizenz)

+  Sehr natürliche Wirkung
Passt sehr gut in den naturnahen Garten
+  Schnell nachwachsendes Material

-  Wenn keine eigene Weide zum Beernten zur Verfügung steht, sind die Weidenruten teuer in der Beschaffung.
-  Wie beim Hochbeet aus Bauholz eingeschränkte Haltbarkeit

Hochbeet aus Metall (Bild: Fotograf: Christa; Quelle: Flickr. Creative Commons Lizenz)

+  Sehr haltbar
+  Da meist in einem Stück zu kaufen, sehr einfacher Aufbau

-  Teure Lösung
-  Wirkt oft kühl und unnatürlich, als Fremdkörper im Garten
-  Beim Kauf von Fertighochbeeten seid Ihr eingeschränkt, was Größe und Form betrifft.

Gemauertes Hochbeet (Bild: Fotograf: Klasse im Garten; Quelle: Flickr. Creative Commons Lizenz)

+  Sehr haltbar
+  Die Kosten sind zwar höher als beim Holzhochbeet, aber aufgrund der Haltbarkeit amortisieren sich die Mehrausgaben.
+  So gut wie kein regelmäßiger Pflegeaufwand

-  Damit die Mauer hält, müsst Ihr ein Streifenfundament aus Beton gießen.
-  Die Haltbarkeit ist gleichzeitig auch ein Nachteil. Ist der Standort einmal gewählt, kann er nicht auf die Schnelle geändert werden.
-  Hoher baulicher Aufwand.

Hochbeet aus Pflanzsteinen (Bild: Fotograf: B. Blechmann. Quelle: Wikipedia. Creative Commons Lizenz)

+  Sehr einfache Bauweise
+  Die Pflanzsteine selbst können mit bepflanzt werden.

-  Mittelhoher Kostenaufwand
-  Hoher Kraftaufwand
-  Eher unattraktiv (aber das ist natürlich Geschmackssache)

Hochbeet aus Beton: Schachtring (Ein Gestaltungsbeispiel findet Ihr hier)

+  Relativ kostengünstig
+  Einfach im Bau: Ihr müsst es einfach nur hinstellen und befüllen
+  Zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten mit Farbe, Mosaik usw.

-  In einem Stück, daher eventuell Transportprobleme
-  Gewöhnungsbedürftige Ästhetik
-  Unflexibel in Größe und Form

Im nächsten Post stelle ich Euch unser Hochbeetprojekt mit konkreter Bauanleitung vor und zeige Euch, wie man ein Hochbeet richtig befüllt.

Hier erst mal ein paar Tipps zum Weiterschmökern:

Hochbeet bauen: Bücherempfehlungen & Links


Gute Ideen für die Gestaltung und besonders empfehlenswert der Anbauplan fürs Gemüsehochbeet:

Kosok-Pokorny, Gernot/Stein, Siegfried (2013): Hochbeete. Selber bauen und bepflanzen. BLV.

Schöne Gestaltungsideen (nur Skizzen, keine Fotos) über Holzhochbeete hinaus:

Kleinod, Brigitte (2009): Das Hochbeet. Vielfältige Gestaltungsideen für Gemüse-, Kräuter- und Blumengärten.

Die Anleitung zu meinem kleinen Hochbeet aus Naturstein findet Ihr hier:


Stefan von Parzelle 94 hat gerade ein Holzhochbeet gebaut. Hier findet Ihr sein Projekt mit Anleitung:


Anjas Hochbeetprojekt im kleinen Horrorgarten:


Yvonne von Happy Sonne hat eine Zinkbadewanne zum Hochbeet umfunktioniert:


Monikas Paletten-Hochbeet:


Youtube-Anleitung für ein Hochbeet aus Pflanzsteinen:




1 Kommentar:

  1. Ahh schön!

    Toll das ihr in Berlin so ein schönes Wetter habt.
    Obwohl der Winter hier in Kölle nicht kalt war ist es gefühlt seit einem halben jahr nur noch grau, da macht dein blog wieder richtig Hoffnung, dass der himmel auch für uns bald wieder aufmacht. Sehr schöne Bilder

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